Der individuelle Frieden
Der Frieden in sich ist der ewige, unveränderliche und aus der höchsten Quelle aller Schöpfung gegebene Frieden. Er ist Vorhandenheit, also nicht erschaffen, sondern selbst ein Aspekt der höchsten Schöpfungsquelle, die die Ideen hervorbringt, aus der alles entsteht, einschließlich dem Menschen.
Der Mensch trägt den Frieden an sich in seiner Essenz, die seinen Wesenskern bildet. Er vereinigt in sich aus der höchsten Quelle die Information, das Bewusstsein und die Energie, die sich in Kraft äußert, wenn sie Körperlichkeit annimmt. Der individuelle Frieden ist wie das menschliche Bewusstsein dual. Er existiert als Lichtausdruck aus der Essenz und als Schattenausdruck, der den Lichtausdruck einschränkt.
Der essenzielle Frieden ist der Frieden in sich, der Aspekt des universellen Friedens, der in der Essenz angelegt ist. Was davon im Denken, Fühlen und Handeln zum Ausdruck kommt, zeigt die Friedfertigkeit des Individuums an, und diese gibt an, wie weit der Mensch sich schon selbst, das heißt, seine Essenz, erkannt hat. Die Friedfertigkeit zeigt sich im Anfangsstadium darin, dass der Mensch aufhört, sich selbst zu bekämpfen oder durch selbstzerstörerische Gedanken oder Emotionen sich oder andere zu schädigen. So beginnt der Bewusstseinsweg zum Frieden mit der Befreiung von allem, was schadet und den Ausdruck des wirklichen und universellen Wesens behindert. Wenn der Frieden erkannt, angenommen und verinnerlicht worden ist, können die ungelösten Themen zur Heilung gelangen.
Der erkannte Frieden in sich geht dann nach außen und äußert sich in einer friedfertigen Handlung, die stets aus seinem inneren Friedenswunsch erfolgt und Frieden herstellt. So kann sich über die Erfahrung, das heißt, durch die Begegnung mit dem Geschehen, der individuell erkannte Frieden immer weiter ausdehnen und dann die globale Ebene des Menschseins erreichen. Dann wird der Frieden mit den Mitwesen möglich.
Doch der Mensch wäre nicht duales Bewusstsein, gäbe es nicht auch das Ego, das nicht den Frieden verwirklichen will, sondern seine Vorstellung vom Frieden, die zumeist darin besteht, das eigene friedfertige Handeln von Bedingungen an die anderen abhängig zu machen. Diese kriegerische Einstellung stellt einen Gegenpol des Friedens dar und bedarf der Transformation und schließlich der Transzendenz, damit der Mensch zu seinem höchsten inneren Friedenszustand, den höheren Frieden, gelangt, indem er nicht mehr fähig ist, Gewalt in irgendeiner Weise anzuwenden. Dann kann er den Frieden weitergeben.